Freitag, Oktober 28, 2005

kind der sterne

(von Wolf Maahn)

sie war ein kind der sterne, sie war voller charme
lachte auf meinen knien, weinte in meinem arm
sie rief laut meinen namen, zog mir an den haar'n
ihre blicke waren albern, ihre blicke waren warm

sie war ein kind der sterne - gradeaus und frei
und die welt auf ihren schultern war kinderleicht
jetzt kennt sie keine richtung und hat schon genug
und spielt mit ihrem fahrschein für den letzten zug

nicht schwarz, nicht weiß - ist nicht kalt oder heiß
sie weiß nicht mehr wo's lang geht, dreht sich hilflos im kreis
nicht ja, nicht nein - ist nicht wasser, nicht stein
sie hat sich irgendwann verlor'n und findet nicht mehr heim

sie war ein kind der sterne und wuchs prächtig auf
was gut oder schlecht war fühlte sie genau
jetzt schweigt sie allwissend - hat für sich abgeklärt
die einen kläffen mit der meute - die andern gar nicht mehr

sie liegt auf meinen knien und ist weit, weit weg
so als sucht sie in der ferne irgendein versteck
sie war ein kind der sterne ohne ein problem
was ist passiert? - ich werd' es nie verstehn

nicht schwarz, nicht weiß - ist nicht kalt oder heiß
sie weiß nicht mehr wo's lang geht, dreht sich hilflos im kreis
nicht ja, nicht nein - ist nicht wasser, nicht stein
sie war ein kind der sterne und findet nicht mehr heim